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Datum: 18.06.2018

14.06.2018

Sehr geehrtes Dämmwerk Team,

bei einem Projekt möchte ein Kunde eine Wärmepumpe in Kombination mit einem Eisspeicher und Solarthermie zur Regeneration einsetzen.
Nun habe ich das Ganze mal in der Simulation zur Bedarfsdeckung eingegeben. Das Ergebnis ist etwas ernüchternd.
Irgendwo scheint hier etwas nicht zu passen. Die Wärmepumpe hat eine Leistung von 29 KW, der Speicher ca. 30 m³ und die Absorberfläche auch ca. 30 m².
Mit den Werten komme ich auf eine nur sehr geringe Bedarfsdeckung. Variiere ich nun die verschiedenen Kennwerte z.B. Anzahl Speicher, Absorberfläche oder WP-Leistung, so ändert sich nicht viel bei der prozentualen Bedarfsdeckung. Wo liegt hier mein Fehler?

Im Modul 18599 stelle ich bei den Heizbereichen dann WP-Simulation ein. Allerdings geht das nur bei einem Heizbereich. Warum?

Wenn ich zum Vergleich eine WP mit Luft rechne, dann schneide ich Primärenergetisch um Welten besser ab.
Dann kann ich auch eine WP erstellen und diese für alle Heizbereichen einstellen, und Nachheizung durch Gas-Brennwert. Wobei er mir hier sagt, dass bei einer Luft_WP 29 KW keine Nachheizung erforderlich ist. Die WP gebe ich doch Leistungsmäßig so ein wie sie ist. Die Zuordnung zu den verschiedenen Heizbereichen ist doch dann nur durch Auswahl der WP. Das Programm rechnet hier dann doch nicht für jeden Bereich mit einer eigenen WP mit 29 KW Leistung? Die WP wird entsprechend auf die Heizbereiche aufgeteilt.

Wenn das so ist, warum schaffe ich dann mit der WP mit Eisspeicher nur eine ganz geringe Deckung. Auch wenn ich den Speicher und die Absorberfläche wesentlich erhöhe?

 

Antwort

wenn Sie einen 30 m³ Speicher zur Verfügung haben, dann speichert der etwa 30 kWh pro Grad Temperaturunterschied (1 KWH/(m²*°K). Gehen wir von +15°C Speichertemperatur zu Beginn der Heizsaison aus und berücksichtigen wir, dass der Eispeichereffekt etwa 80°K zusätzliche Speicherreserve bringt, dann haben Sie erst einmal 
30 * (15 + 80) = 2850 kWh
Wärme zur Verfügung. Natürlich sorgt die thermische Solaranlage für Nachschub, allerdings ist ihre Leistungsfähigkeit in den Monaten Nov bis Feb, speziell im Dez + Jan sehr begrenzt. Die Sonne steht viel zu tief, falls Sie überhaupt einmal zum Vorschein kommt. Es gibt noch den Wärmenachfluss aus dem Erdreich. Die Parameter dafür sind nicht genormt. Wir haben einige Anhaltswerte angegeben, die können Sie variieren. Im Ergebnis stimme ich Ihnen zu, dass die Ausbeute aus einem Eispeicher ernüchternd ist.
Mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe können Sie auch bei minusgraden Wärme erzeugen, wenn auch der Wirkungsgrad schlechter wird. Die Wärmequelle Außenluft steht unbegrenzt zur Verfügung. 
Wenn sie mehrere Heizbereiche mit derselben Wärmepumpe berechnen, wird davon ausgegangen, dass Sie mehrere, gleichartige Wärmepumpen einsetzen. Wärmepumpen können theoretisch 24 Stunden am Tag arbeiten. Wenn die dabei erzeugte und gepufferte Wärmemenge ausreicht, ist keine Nachheizung erforderlich.
Man kann den Nutzwärmebedarf unterschiedlicher Heizbereiche zusammenfassen und dann mit einer Wärmepumpe versorgen.

 

Ihr DÄMMWERK-Support-Team

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