20.04.2017
Frage:
Es handelt sich um ein Produktionsgebäude, welches nach Angaben des Haustechnikers in der Zone „Produktion“ zu 70% durch die Bauteilaktivierung und zu 30% durch die Lüftung beheizt und gekühlt wird.
Wie bilde ich die Kühlung ab? Unter Punkt 11.12 wird als Erzeuger einmal das RLT- Klimasystem abgebildet, welches aber laut Aussage des Haustechnikers nur 30% bringt. Die restlichen 70% bringt die Bauteilaktivierung, welche ich unter Raumklimasystem angeben kann. Aber wo kann ich hierzu die Leistungsanteile der entsprechenden Systeme angeben?
Antwort:
die Angaben Ihres Haustechnikers sind vermutlich Schätzungen. Denn wie könnte man den Wärme- und Kältebedarf planend auf unterschiedliche Erzeuger bzw. Verteilsysteme aufteilen? Das ist schlicht nicht möglich.
Was die Kühlung angeht, würden Sie zunächst in das RLT-System einen Luftkühler einbauen, in der Regel mit 18°C Zulufttemperatur. Am Ende dieser Berechnung steht eine (meist nicht deckende) RLT-Kühlleistung und ein dafür nötiger Kühlenergiebedarf, der an den Kälteerzeuger im Abschnitt Klimakältesysteme weiter gegeben wird. Den Rest müssen Sie mit einer Raumkühlung bewerkstelligen. Das kann auch mit bauteilintegrierten Übergabesystemen geschehen. Eine planerische, prozentuale Verteilung ist hier nicht möglich.
Bei der Heizwärmeerzeugung müssten Sie eigentlich ebenso vorgehen, nämlich ein Heizregister in der RLT-Anlage mit planmäßiger Zulufttemperatur installieren und den Restwärmebedarf über das Heizsystem mit Betonkernaktivierung (oder dergleichen) decken.
Es gibt in DÄMMWERK außerdem und abseits der Norm die Möglichkeit, den Heizwärmebedarf eines Heizbereichs auf zwei unterschiedliche Heizsysteme prozentual aufzuteilen, z.B. wenn eine Umluftheizung mit Heizkörpern kombiniert wird. Der Versorgungsanteil der Systeme ist dann willkürlich geschätzt und muss nicht dem tatsächlichen Geschehen entsprechen.





