Juli 2014
Frage:
eigentlich habe ich doch genau beschrieben was ich meine und auch noch rot markiert. In Ihrer Beispielberechnung (pdf auf der Internetseite: Wärmebrückenberechnung 2014 und früher) erdberührende Bauteile wird explizit der fx-Faktor 0,6 zusätzlich zur psi-Berechnung der Bodenplatte eingesetzt (in meinem Schreiben rot markiert). Warum sollte oder muss der Faktor eingefügt werden? bzw. in welcher Norm ist die Berechnungsformel von erdberührenden Bauteilen so zu finden? Oder wird der Faktor nur bei einem Gleichwertigkeitsnachweis notwendig? Wir konnten in den einschlägigen Normen dazu keine Aussagen oder Berechnungsformel finden. Bis jetzt konnte uns auch dies niemand erklären.
Vielen Dank für die Klärung.
Antwort:
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Sie sehen schon an der Unstetigkeit im Isothermenbild, dass die nach Bbl.2 geforderte Berechnung kein "vernünftiger" Nachweis ist, wir können das jedenfalls nicht gut heißen. Die Berechnung wird im Übungsumdruck gezeigt, um die Problematik deutlich zu machen und weil die Leute nach dem "korrekten Gleichwertigkeitsnachweis" fragen.
Berechnet wird mit diesem Modell ein zweidimensionaler Leitwert L2D unter Berücksichtigung eines gemilderten Außenklimas an den erdberührten Kanten des Anschlusses. Da der psi-wert, also der für die EnEV-Bilanz benötigte Wärmebrückenverlustkoeffizient, immer der Differenzwert zwischen dem zweidimensional berechneten Leitwert und dem statischen Leitwert (Flächen * U-Wert mit Außenmaßen) ist, ist es in diesem Fall richtig und sinnvoll, den statischen Leitwert zum Erdreich zu korrigieren, was im Therm
?l i* Ui = 1,610*0,241*0,6 + (1,620)*0,306= 0,73
erfolgt ist. Sinnvoller Weise nimmt man dafür den Faktor für die Bodenplatte, der abhängig von der Größe der Bodenplatte ist, in unserem Fall 0.6. Damit kommen wir dann auf einen einigermaßen realistischen psi-wert.
Gescheiter wäre es, und auch das ist sicher im Übungsumdruck beschrieben, keine Korrekturen an den äußeren Temperatur- und Übergangsbedingungen vorzunehmen und dann auch den statischen Leitwert nicht zu korrigieren. Wir erhalten dann den korrekten psi-Wert für beliebige Innen- und Außentemperaturen. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass dieser psi-Wert durch das angrenzende Erdreich bedingt abgemildert wird, kennen aber die Höhe der Minderung nicht. Wir sind aber immer auf der sicheren Seite, wenn wir ihn ohne oder mit einer vorsichtigen Minderung verwenden.
Das alles ist diverse Male in unserem support-report und anderen Beiträgen behandelt worden.
Ihr DÄMMWERK-Support