Juli 2014
Frage:
gerne möchte ich Ihnen eine Berechnungsdatei zu einem NWG (Schwimmbad)
senden.
Folgende Frage:
1. In dem konkreten Projekt handelt es sich um ein Schwimmbad. Aus besonderen Gründen habe ich den unbeheizten Keller+Lüftungszentrale im OG in die Hüllfläche mit einbezogen.
Die Wärmeverluste über den eigentlich unbeheizten Keller (Zone 13) habe ich theoretisch mit dem Transmissionsverlust über angrenzende Zonen versucht 1:x abzubilden.
Frage: Kann dieser Weg so beschritten werden - gibt es für diesen Anwendungsfall einen "besseren" Ansatz?
2. Die Wärmeversorgung soll mit einem BHKW (es wird Nahwärme aus KWK aus 100 % Biomethan genutzt) neben dem Gebäude stehend sowie einem Brennwertkessel (Erdgas) im Technikraum (innerhalb des Gebäudes) erfolgen. Im ersten Ansatz habe ich den Nutzungsanteil der Versorgung auf 50:50 gesetzt.
Frage A: Kann der Primärenergiefaktor für die Nahwärmeversorgung aus BHKW (KWK) gem. DIN 18599-2 auf 0,0 verwendet werden? Es wird im BHKW zu 100 % Wärme aus Biomethan verwendet.
Frage B: Wurde der Nutzungsanteil von 50:50 in Abschnitt 13.2 so von mir richtig in Ansatz gebracht?
Frage C: Muss der Brennwertkessel auch als "Nahwärmeversorgung" gesehen werden?
Frage D: Muss für diesen "Mischfall" ein Primärenergiefaktor separat ermittelt werden bzw. welches Vorgehen ist hier sinnvoll?
Antwort:
das sind natürlich komplexe Fragestellungen, über die man sicher lange diskutieren könnte. Wir sind da nicht die richtigen Ansprechpartner, sagen Ihnen aber gerne unsere Meinung:
Sie haben eine Zone 13 eingeführt, in der Sie die Innentemperatur mit 17 °C annehmen und dann noch eine Nacht- und Wochenendabsenkung unterstellen. Die Heizwärmebedarf der temperierte Zone wird ignoriert, weil sie in echt nicht beheizt wird.
Der einfachste Weg wäre, die Zone 13 wegzulassen und mit einem Fx-Wert = 0.5 zu rechnen. Das ist gleichbedeutend mit einer Temperatur im unbeheizten Bereich auf der Mitte zwischen monatlicher Außenlufttemperatur und Innentemperatur in den beheizten Zonen.
Man kann alternativ eine unbeheizte Zone definieren und die Transferkoeffizienten zur Zone und nach außen angeben. Die Temperatur in der unbeheizten Zone wird dann monatlich berechnet. Dies ist vermutlich die genaueste Methode, wenn auch nicht validiert.
Restriktive, prozentuale Verteilungen des Nutzwärmebedarfs für Heizung auf unterschiedliche Heizsysteme (KWK mit erneuerbaren Energieträgern und Brennwertkessel) durch Bildung unterschiedlicher Heizbereiche sind meist nicht realistisch und auch nicht im Sinn der Norm. Spitzenlastkessel für Heizung und Warmwasser springen dann an, wenn sie
gebraucht werden und das ist nicht z.B. in 50% der Fälle gegeben. Wenn die KWK-Fernwärme vom Wärmeversorger kommt, ist sie immer bedarfsdeckend, ein zweiter Erzeuger also nicht erforderlich. Wenn die KWK-Fernwärme aus einem lokalen BHKW kommt, sollten sie diese Anlage rechnen. Dabei gibt es im Abschnitt 14 zwei unterschiedliche Methoden
und Verrechnungsweisen. Der Spitzenlastkessel kann dort berücksichtigt werden.
Ihr DÄMMWERK-Support





