siegessaeule.jpg
 

Datum: 25.06.2015

Januar 2014

Frage:

bei der Berechnung einer Außenwand habe ich folgende Herausforderung:
1.     Außenwand ist in einen Massivbau eingebunden
2.     Außenwand besteht aus einem Wandkassettensystem mit z.T.
vorgesetzter Wärmedämmung im Innenbereich
3.     Mindestanforderungen: 25 dB (nur Wandkassettensystem) und 30 dB
(mit zusätzlichen Maßnahmen, wie z.B. Wärmedämmung und Gipskartonwand)
Frage: Welche Angaben muss ich im Schallschutz machen, damit ich diese
Konstruktion abbilden kann?
-       Massivbau: Verweis u.a. auf DIN 4109 Beibl.1, Tab. 6 (nicht richtig)
-       Skelettbau: Hier ist überwiegend der Holzbau vertreten (nicht
richtig)
Wenn ich die manuelle Eingabe wähle, dann muss ich wissen, welche
mittlere flächenbezogene Masse und welchen Luftschallschutz-Wert ich
habe. Beides habe ich leider nicht.
Wie kann ich hier weiter vorgehen bzw. welche Eingaben sind zu machen?
Im Anhang habe ich Ihnen hierzu den Ausdruck der Wand sowie die
Stahlkassettenwandelemente genannt (gefordert: 25 bzw. 30 dB). Diese
Mindestwert muss ich nachweisen (für 25 dB ohne zusätzliche Wärmedämmung
und Gipskartonwand im Innenbereich).
Für Ihre Unterstützung hierzu bedanke ich mich sehr herzlich im Voraus.

 

Antwort:

einen Anhang zu Ihrer mail habe ich leider nicht gefunden.
Prinzipiell gilt aber, mehrfach schwingende Systeme im Schallschutz kann
man im allgemeinen nicht berechnen, bestenfalls messen. Es ist aber
üblich, mit Vergleichsquerschnitten zu arbeiten, im Holz- /
Stahlskelettbau geht es gar nicht anders. Man sucht sich also eine
ähnliche Konstruktion und mutmaßt, dass die ausgeführte Konstruktion
schalltechnisch ebenso gut oder besser ist. Die DIN 4109 oder auch die
EN ISO 12354 halten für Standardfälle Vergleichskonstruktionen bereit.
Man kann sich aber auch auf Messwertquerschnitte berufen, die z.B. von
Dämmstoffherstellern nachvollziehbar gemessen wurden (Prüfzeugnis).
Wenn eine massive Wand im Spiel ist, können Sie den Schalldämm-Wert der
Massivwand über das Wandgewicht bestimmen. Wenn das Wandgewicht nicht
bekannt ist, muss es ermittelt werden, z.B. Wanddicke aus der
Leibungstiefe ableiten, Baustoff ggf. mit einer kleinen Bohrung oder an
einer Abplatzung ermitteln.
Vorsatzschalen vor massiven Wänden haben einen positiven Einfluss, wenn
sie frei schwingen können und keine starren Dämmstoffe enthalten.
Wärmedämmverbundsysteme mit hartem Dämmstoff (Polystyrol) können
demgegenüber Resonanzfrequenzen verursachen, die den Schalldämm-Wert der
Wand beeinträchtigen würden. In solchen Fällen nimmt man einen Abzug von
3 - 5 dB vom berechneten Schalldämm-Maß vor.
Außenwände bestehen häufig aus mehreren Bereichen, wie z.B. Wand und
Fenster oder aus Wandteilen mit unterschiedlicher Konstruktion. Die
Anforderungen gelten dann für die gesamte Wand, man muss ein
resultierendes Schalldämm-Maß berechnen. Den logarithmischen
Berechnungszusammenhang finden Sie in den örtlichen Berechnungsoptionen.
Das resultierende Schalldämm-Maß eines Wandbauteils ist meist nicht sehr
viel besser, als die schwächste Teilfläche.
Wenn Sie die Daten in Ihrem Fall einfach einmal zusammentragen, sehen
wir gerne noch mal drauf.
Ihr DÄMMWERK-Support

← Zurück

© KERN ingenieurkonzepte 2025