Juli 2013
Frage:
Lieber Support,
Als Anlage übersende ich Ihnen den WB -Anschluss Sectionaltor einer Solarhalle. Zu optimieren ist die Frostschürze, hier als vertikale Randdämmung nach Aufgabenstellung ausgewiesen.Die Wärmebrücke wurde in beiden Fällen als Außenecke mit unveränderten und veränderten Randbedingungen berechnet. In beiden Fällen ist die Psi.i annähernd gleich Psi.e, jedoch negativ. Da die Bodenplatte (Industrieboden) ungedämmt ist, kann es nicht sein, dass Wärmegewinne auftreten. Es müssen Wärmeverluste aus der niedrig beheizten Halle auftreten.
Können Sie mir einen Tipp geben, worin der Fehler zu finden ist. Vielen Dank.
Antwort:
psi-Werte kann man verfahrensbedingt nur berechnen, wenn innen und außen eindeutige Temperaturverhältnisse herrschen, also eine Raum- und eine Außentemperatur. Wenn Sie das Modell etwas umdenken, alle manuellen Korrekturen entfernen und außen herum eine Außentemperatur annehmen, erhalten Sie folgendes Ergebnis:
thermische Leitwerte:
* L2D,i [W/mK] = 4,823
* L2D,e [W/mK] = 4,861 (L2D,i +0,037)
* li*Ui [W/mK]: 1,545*3,247 + 1,195*0,555 = 5,680
* -> psi [W/mK]: 4,842 - 5,680= - 0,838
Der Therm "li*Ui" wäre darin zu diskutieren. Die 1,195 m sind die vertikale Länge des Wandabschnitts gerechnet ab Oberkante Bodenplatte (EnEV-konform), U = 0,555 der U-Wert des Tores. Die Länge 1,545 m ist die horizontale Ausdehnung und U = 3,247 der (mit Übergangswiderständen korrigierte) U-Wert der ungedämmten Bodenplatte. Bei der Bilanzierung der Wärmeverluste durch die Bodenplatte werden Sie diesen Wert aber mit einem Fx-Wert (Temperaturkorrektur) mindern, abhängig vom Bodenplattenmaß z.B. mit "0.5".
Korrigieren wir also den Therm li*Ui in "1,545*3,247*0,5 + 1,195*0,555 = 3,172", dann berechnen wir psi = 4,842 - 3,172 = 1,67 W/(mK).
Das ist dann der kalkulatorisch Zuschlag für die Wärmebrücke, wobei man sagen muss, dass der Faktor für die Temperaturkorrektur eigentlich ein Mittelwert über die gesamte Bodenplatte ist. Er wird am Rand der Bodenplatte geringer sein (gegen 1 gehen = keine Minderung der Wärmeverluste durch das anstehende Erdreich). Mit der getroffenen Annahme liegen Sie auf der sicheren Seite. Psi-Werte sind immer in Verbindung mit der Wärmeverlustberechnung (nach
EnEV) zu betrachten. Es handelt sich ja um Zuschläge (bzw. Boni) zur Wärmebilanz. Wir raten, Temperaturkorrekturen in diesem Zusammenhang nur dann vorzunehmen, wenn sie sich negativ auswirken, wie in Ihrem Fall. In Sachen Mindestwärmeschutz wäre ich mir nicht sicher, ob Ihre Lösung ausreicht.
Ihr DÄMMWERK-Support





