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Datum: 27.07.2023

FRAGE
Bei der angehangenen Berechnung stellt sich mir die Frage, ob die folgende geplante Anlagentechnik dort richtig abgebildet worden ist. Es geht mir dabei besonders um die Kombination der Wärmepumpen im Zusammenspiel mit der WRG der Abluftanlage. Ebenfalls stellt sich die Frage, ob für beide Heizkeisläufe jeweils ein Pufferspeicher und eine Wärmepumpe angegeben werden müssen.
 
Geplant ist folgende Anlagentechnik:
- Trinkwarmwasser über Durchlauferhitzer (1x pro Wohneinheit)
- Warmwasser für die Heizung:
- Abluftanlage für alle Wohnungen. Die Wärmerückgewinnung wird über eine der Sole-Wasser-Wärmepumpe (s. Anhang) in den Pufferspeicher geführt
 - Die Grundlast erfolgt über eine LW-Wärmepumpe Carrier (siehe Anlage) in den Pufferspeicher. Heizlast 40 kW … LW-Wärmepumpe 2 x 26 kW mit 2/3-Redundanz.
- Vom Pufferspeicher aus erfolgt die Übergabe zu den Heizkörpern tv 55/45° (EG – 3.OG) bzw. Fußbodenheizung tv 40/30° im Dachgeschoss.
 
Können Sie mir eine Rückmeldung geben, ob diese geplante Anlagentechnik überhaupt abbildbar ist bzw. wie diese abzubilden ist?
 
ANTWORT
Eine Sole-Wasser-Wärmepumpe (Erdwärmepumpe) haben Sie garnicht im System. Wenn ich sie richtig verstanden habe, haben Sie eine Abluftwärmepumpe und zusätzlich eine Außenluft-Wasser-Wärmepumpe. Trinkwasser per DLH ist OK.
Die Abluftwärmepumpe in der WLA müssen Sie noch richtig einstellen und zwar die Werte Pel und COP. COP ist stark von der gewünschten Vorlauftemperatur abhängig. Hier wird immer der erste Heizbereich (bei WGs gibt es eigentlich nur einen Heizbereich) als Bezugswert genommen, bei Ihnen statische Heizkörper mit planmäßig 55°C Vorlauftemperatur. Das ergibt eine schlechte COP. Der Abluft-WP in der WLA kann man auch noch Außenluft beimischen, so dass die Anlage bedarfsdeckend wird. Als Eingangswert wird der Heizwärmebedarf (Summe Abs.7, beide Heizbereiche) verwendet.
Mit zwei Heizbereichen, eigentlich geht das bei WG nicht. Zwei große Pufferspeicher brauchen Sie sicher nicht. Sie könnten einen Speicher mit 55°C rechnen und dann den Vorlauf für die Fußbodenheizung runtermischen.
Vielleicht so: Fassen Sie den Nutzwärmebedarf der Fußbodenheizung und der freien Heizflächen zusammen, Abschnitt 13.6. Rechnen Sie die Abluft-WP in der WLA mit 40°C Vorlauftemperatur (geschätzte, mittlere Vorlauftemperatur im Heizkreis). Decken Sie den Restwärmebedarf mit einer zweiten Luft-Wasser-Wärmepumpe, Vorlauftemperatur ebenfalls für den 55/45° Heizkreis bei mittleren Vorlauftemperaturen und mittleren Quelltemperaturen nach Temperaturklassen. Damit sind Sie nahe dran auf der sicheren Seite.

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